|
Am vergangenen Mittwoch spielte unser Ballspielverein im Berliner Olympiastadion um den Einzug ins DFB-Pokalfinale, für welches sich am Vorabend der FC Bayern bereits als möglicher Finalgegner qualifizierte. Da die Kartenbeschaffung in Berlin wie gewohnt eher etwas leichter ist, rollten wir mit zwei Abteilen im Südtribüne Dortmund Sonderzug in Richtung Hauptstadt. Der Einstieg fand bei bestem Wetter in Dortmund statt. Schnell wurde noch auf dem Bahnhofvorplatz gefrühstückt und zwei vielversprechende Lottoscheine abgesetzt, ehe wir unsere Abteile bezogen. Begleitet wurden wir von einer Ein-Mann-Armee aus Davensberg und zwei weiteren Freundinnen.
Pünktlich konnte der Zug seine Fahrt nach Berlin antreten. Wir sammelten in Hamm und Bielefeld noch die weiteren Mitfahrer ein. Letzterer Halt wurde genutzt, um den Zug mit zwei Farbbomben anzugreifen. Eine davon traf vorne im Zug relativ gut in ein Abteil. Sinnlos…
Nach und nach schneiten die bekannten Gesichter in unser Abteil herein und man trank das ein oder andere Getränk, spielte Karten und genoss das Leben. Auch die Sektion Proviant wusste zu überzeugen: Pita-Taschen und Pizzaschnecken stachen dabei besonders hervor.
In Berlin-Spandau angekommen machten wir uns direkt via S-Bahn auf zum Stadion. Die drei Stationen wurden schnell gemeistert und das Stadion betreten. Dort erahnte man schon die ersten Anzeichen einer Herthaner Choreo und freute sich aufs Spiel. Den ersten Pokal in dieser Saison eroberten wir im Oberrang, Grüße gehen raus an L.S., saubere Arbeit! Die Damen, die wir dort antrafen verwickelten uns in ein Gespräch, aus dem man nicht so schnell herauskam. Am Ende erzählten sie uns stolz, sie haben Karten über Viagogo bekommen und freuten sich total aufs Spiel. Kopfschüttelnd und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ließen wir die Gruppe stehen.
Der mit Block- und Zaunfahnen gut bestückte Gästeblock legte nun los und hatte Bock das Finale zu erreichen. Auf der Gegenseite zeigten die Berliner eine „Schuss, Tor, Hurra…“ (wir holen den Pokal) Choreo. Sah ganz nett aus, war jetzt aber auch nichts Außergewöhnliches. Gerade nach dem Motivationsschreiben der Gastgeber hatte ich mir vom Einschaukeln mehr erhofft.
Spielerisch war Dortmund überlegen. Mit gefühlten 99 % Ballbesitz schoss Castro uns Mitte der ersten Halbzeit in Führung. Nach klasse Balleroberung von Ramos und dem schnellen Umschaltspiel der Dortmunder Offensive war es Reus, der mit einem prima Laufweg den Pass von Kagawa in den Rückraum zum 2:0 verwertete. Kurz darauf legte Reus selber vor und unser Scorerkönig Miki (bitte verlängern!!) schob den Ball zur Entscheidung über die Linie.
Aus dem Gästeblock schallte nun das allseits bekannte „Finaleee ooohoo“, während es in der Ostkurve ruhiger wurde. Nach dem Spiel sammelten wir uns vor dem Stadion und nutzen die bereitgestellte Sonder-S-Bahn, welche uns direkt nach Spandau zum Zug brachte. Dort nutzten wir die Rückfahrt, um dem Namen der Bierhauptstadt alle Ehre zu machen. Um 0:00 Uhr versammelten wir uns geschlossen im Abteil des Geburtstagskindes um mehrmals auf ihn anzustoßen, untermalt von 10 Save the children Luftballons.
Höhepunkt war ganz klar die 15-minütige Gesangeinlage mit gefühlten 100 Personen in einem Abteil. Danke an alle Beteiligten, diese Momente werden mir noch lange in Erinnerung bleiben. Doch irgendwann setzte dann auch die Müdigkeit ein, sodass man gegen 5 Uhr nochmal eine Stunde Schlaf genoss, ehe wir Dortmund erreichten. Von dort aus fuhren wir mit allen Münster-Menschen schön während des Berufspendlerverkehrs zurück in die Heimat. Die zweite harte Tour innerhalb einer Woche war ein voller Erfolg. Im Finale haben wir (wie soll es auch anders sein) mal wieder das Vergnügen gegen den FC Bayern an selber Wirkungsstellen (im selben Block, endlich wieder Marathontor) zu spielen. Jungs, haut se einfach weg und schenkt uns den Pokal. Es würde die Niederlage gegen Liverpool ein wenig erträglicher machen. Bis dahin. (Achja: Lottogewinn 5 Euro!)
|
