|
Und da denkt man, man hätte beim Fußball schon alles erlebt, fährt nach Leverkusen und wird eines Besseren belehrt. In jedem Fall herrschte nach der 0:1 Führung durch Auba in der 64. Minute einige Verwirrung im Gästeblock. Kiesling verlässt mehrfach den Platz um mit seinem Trainer zu sprechen und Zwayer unterbricht kurz darauf das Spiel und schickt beide Mannschaften in die Katakomben, weil er mit dem Gespräch nicht einverstanden scheint. Was war da los? Die Einen waren sich sicher, dass Zwayer das Spiel abgebrochen hätte, andere wiederum vermuteten (im Nachhinein völlig korrekt), dass Schmidt sich strikt weigere auf die Tribüne zu gehen. Aber kann man ernsthaft so dumm sein und seine Mannschaft der Chance berauben hier was Zählbares mitzunehmen? Ne, anscheinend nicht. Zumindest nicht ganz, da Schmidt sich dann doch noch entschied sein Schicksal anzunehmen und gleich in der Kabine blieb. Als hätte rumheulen oder bockig sein in so einer Situation jemals etwas daran geändert. Auf jeden Fall ein absoluter Bärendienst, den er seinem Team da erwiesen hat. Nichtsdestotrotz wurde dann weitergespielt. Die sicheren 3 Punkte gab es also noch nicht nach zweidrittel der Spielzeit. Schade eigentlich. Sah man doch nicht gerade das beste Spiel der Borussia. Zumindest taten sich gefühlt beide Mannschaften nicht viel. Über die gesamte Spielzeit betrachtet kann man den Sieg also auch durchaus als charmant und auch glücklich bewerten, denn der BVB schaffte es auch in den letzten 25 Minuten nicht, den Sack zuzumachen und so blieb es tatsächlich bis zum Schlusspfiff eine enge Kiste. Nach dem Spiel folgte dann die große Analyse und Aufarbeitung der Ereignisse und auch Rudi Völler gab noch sein Bestes (gut, ist nachvollziehbar bei den dummen Fragen, die da immer so gestellt werden). Aber bis hierhin erzähle ich euch natürlich erstmal nix Neues.
Für uns startete der Ausflug in den kleinen, vergammelten Vorort von Köln in Münster, wo man sich teils via Auto, teils via Zug auf den Weg in Richtung Bierstadt machte, um von dort mit dem Entlaster anzureisen. Nach dem kurzen Spaziergang vom Bahnhof zum Stadion ließ man dann die mal wieder total überzogenen Einlasskontrollen über sich ergehen. Da viele von uns keine Karten für den Gästeblock erhalten hatten, musste man sich hier auch von den meisten Nasen verabschieden und machte sich nun nur noch zu zweit auf den Weg in den Block. Der Rest der Reisegruppe nahm seine Plätze im weiten Rund auf den neutralen Tribünen ein, welche wie jedes Jahr wieder viele Schwarzgelbe beherbergen sollten. Der Gästesteher füllte sich dann recht zügig und die Zeit bis zum Anpfiff wurde gekonnt mit dumm rumsitzen bzw. stehen verbracht. Dann ging es endlich los und der Dortmunder Gästeanhang hatte definitiv einen seiner besseren Tage. Nach einem schönen Intro wurde so über die gesamte Spielzeit immer wieder eine vernünftige Lautstärke erreicht. Die ca. 10-minütige Pause in der zweiten Halbzeit wurde dann auch sinnvoll genutzt um zum einen freundliche Grüße an die Domstädter und zum anderen nicht so freundliche an die Fans der Chemie-Betriebssport-Gruppe zu verteilen. Insgesamt ein wirklich gelungener Auftritt! Nach dem Spiel ging es dann wieder auf dem gleichen Weg zurück nach Dortmund, wo ein Teil der Reisegruppe es sich noch bei Burger und Bier gut gehen ließ.
Wieder zuhause angekommen wurde dann natürlich das Internet bemüht um sich die Situation und die daraus resultierenden Interviews nochmal anzusehen. In jedem Fall war dieses Spiel eines, das man gesehen haben sollte.
|
