Der Titel beschreibt ehrlich gesagt recht gut unsere Tour nach Monaco.
Mit den Worten "Tout est chaos" (=alles ist chaos) beginnt der Refrain des Lieds "Désanchantée" von Kate Ryan (das Original stammt von der in Deutschland wenig bekannten Mylène Farmer, worauf uns der erst streng wirkende Schaffner im Thalys, dessen Wohlwollen wir aber im Verlauf der Fahrt gewinnen konnten, aufmerksam machte), welches nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich in dreistelliger Anzahl gespielt wurde. Tekadooo war unser mit voller Inbrunst vorgetragene Versuch des Mitsingens.
Es folgt eine chronologische Aufarbeitung der Ereignisse nach bester Erinnerung:
Montagmorgen 3:50 Uhr - der Wecker klingelt. Aufgrund des Bahnstreiks haben wir uns dazu entschieden einen IC nach Dortmund zu nehmen, um unseren gebuchten Zug nach Nizza (über Paris) zu erwischen. Dieser Schritt erwies sich als bahnbrechend, da wir ab 5:30 Uhr zum Streikbeginn unsere Reise bereits in Münster hätten at acta legen können.
6.00 Uhr - zufällig treffen wir auf eine Freundin des Fanclubs am Hbf, welche uns mit ihrem Freund eine Mitfahrgelegenheit nach Düsseldorf ermöglicht, sodass wir uns unserer zweiten, bereits früher gestarteten, Reisegruppe anschließen konnten. Ein weiterer Schlag ins Gesicht der deutschen Bahn, wollte sie uns doch den Ausfall unseres Thalys einen Strich durch die Rechnung machen.
9.00 Uhr - nach 3(!!!!!!) Stunden auf den Autobahnen des Ruhrgebiets erreichten wir Düsseldorf Hbf noch eben rechtzeitig um in den früheren Thalys (der zwischenzeitlich - Streik sei Dank - 3 Stunden in Duisburg stand) einchecken zu können. Wer bis hier hin mitgelesen hat, den wird es nicht verwundern, wenn die nachfolgenden Geschehnisse aus den Erzählungen aller Beteiligten aufsummiert werden mussten, da vereinzelte Lücken in dem ein oder anderen Gedächtnis der Kluft zwischen Schalke und Meisterschaft gleichen.
14.00 Uhr - wir erreichen Paris. Nachdem Teil 1 der Hinfahrt noch recht human und gesittet mit etwas Musik verlief werden nun Grundsteine für den Nachmittag gelegt. Beerpong vor dem Eifelturm mit einem Wäscheständer soll charakteristisch als Umschreibung für den vierstündigen Aufenthalt in Paris stehen.
18.00 Uhr TGV nach Nizza. Wir steigen ein, setzen uns hin und nach nicht weniger als 120 Sekunden werden wir von den Schaffnern in einen einzelnen Wagon gebeten. Ein bisschen fremdschämen herrscht da schon, aber wir kommen der Bitte natürlich gerne nach.
24.00 Uhr Nizza. Man frage uns bitte nicht wie, aber wir haben es ins Apartment geschafft.
Dienstag - Der Tag verlief recht ereignislos. Sonnige 16 Grad in Nizza, zwei Pils am Meer und ein Mittagessen im Restaurant stellten das Programm bis es gegen Abend per Zug nach Monaco ging. Hier waren die Bullen zwar sehr entspannt, doch zogen sich die Kontrollen wie Kaugummi.
Doch auch das Spiel war irgendwie nicht so wirklich ergreifend. Es lag vermutlich einfach an der sportlichen Situation, bei der es ja um (fast) nichts mehr ging. Wir gewannen das Spiel 2:0 und hätten es ohne den Notnagelkapitän (Captain Fat) wohl auch höher gewonnen. Und so fanden wir uns nach Abpfiff gegen Mitternacht wieder in Nizza ein.
Der Mittwoch gestaltete sich als größte Herausforderung der Reise. Ganze 18 Stunden Bahnfahrt standen vor einem, wie der Berg der Blaumützen, die nach dem verlorenen Derby in GE haufenweise im Müll gelandet sein müssen.
Aber auch hier gab es nichts weltbewegendes und so war ein jeder froh, als sich gegen Mitternacht in horizontaler Position wiederfand.
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