Wenn Sie nur wenig Zeit haben, finden Sie eine Zusammenfassung der Ereignisse am Ende des Spielberichts.
Der Start in die Saison stellte sich für den selbsternannten Titelkandidaten als holprig heraus. Nach einem knappen Sieg gegen den FC folgten peinliche Auftritte wie in Ost-Berlin, aber auch das sinnlose Unentschieden bei der Eintracht und auch im Westfalenstadion konnte man die Spiele zuletzt nicht für sich entscheiden. Zwar konnte die Mannschaft gegen Barcelona ihre Ambitionen eindrucksvoll unterstreichen, war das Unentschieden gegen Bremen denn aber ein erneuter Rückschlag. Mit dem Sieg in Prag unter der Woche schlug das Fan-Herz gleich wieder höher und ein Sieg in Freiburg schien zum greifen Nahe. Doch genug der kontextuellen Einordnung. Auf nach Freiburg!
Insgesamt waren es sieben Personen aus der Gruppe, bzw. dessen engeren Umfeld die mit zwei Autos – bedingt durch die individuelle Planung der Folgetage – und im Bus aus Lennetal den Weg nach Freiburg fanden. Um dem regnerischen, nasskalten Wetter im Hochschwarzwald zu entgehen trafen wir uns direkt im Gästeblock. Während an der Messe Freiburg bereits an dem neuen Stadion gewerkelt wird, erlebten wir das wohl letzte Spiel des BVB im Dreisamstadion. Auf der einen Seite genieße ich diesen Ort, da es noch ein Sportplatz mit Tribünen ist und eben keine anonyme Arena wie an so vielen anderen Orten. Dennoch wird jedem der in diesem Gästeblock steht sofort klar, warum die Gästeblöcke heutzutage eben nicht mehr so gebaut werden.
Zurück zur Chronistenpflicht: Dank des einmaligen Aufbaus des Gästeblocks hatten wir das Glück das Spiel nur in Auszügen sehen zu können. Nach Ecke 5 oder so ging unsere Mannschaft durch einen echt starken Schuss in Führung. Doch Freiburg kam immer wieder gefährlich durch, so war es nur eine Frage der Zeit bis irgendwer irgendwann ausglich. Danach konnte man ein kurzes Aufbäumen der Schwarzgelben beobachten, was dann auch zur erneuten Führung führte. Freude, „juhu“, „so jetzt aber“ – Die Stimmung im Block war ausgelassen. Doch was dann folgte war Ernüchterung mit Ansage. Bereits in der 70. Minute, also kurz nach der erneuten Führung hatte ich den Eindruck, dass die Spielweise des BVB eher an meine Art FIFA zu spielen erinnert, wenn ich nachts erheitert aus der Altstadt nach Hause komme. Vorne waren die Pässe schlampig und in der Rückwärtsbewegung das reinste Tohuwabohu. So kam was kommen musste: Der erneute Ausgleich der Freiburger. Unter großzügiger Mithilfe der Dortmunder Hintermannschaft. Natürlich kann ein Eigentor passieren. Aber wenn es zwei Ligaspiele hintereinander in gleicher Situation passiert, dann muss man fragen, warum das so ist. Nur gut, dass ich nicht dafür bezahlt werde, Lösungen zu finden. Ein Job den das Trainerteam in der anstehenden Länderspielpause aber dringend lösen muss. So steht die Mannschaft zurecht im Mittelfeld der Liga.
Die Stimmung während des Spiels war demnach etwas dem Spielverlauf entsprechend. Mal war es echt gut, mal war es aber auch eher so la la. Am Ende waren es die Freiburger die jubelten, während die Anhänger der Schwarzgelben halb beschämt und halb verärgert zurück zu ihren Autos und Bussen zurückkehrten. Auf dem Rückweg trennten sich die Wege wieder, so dass es auch hier zu keinen nennenswerten Vorkommnissen kam.
Zusammengefasst: Dortmund hat in Freiburg gespielt. Die Stimmung in der Gruppe war gut, die Mannschaft nicht.
Noch ein letzter Appell an die Fußballarbeiter in schwarz und gelb: Es gab Transfers die vielversprechend sind. Jetzt lasst euren Worten Taten folgen. Vielleicht hat Marco Reus recht, wenn er sagt, dass es nicht an der Mentalität liegt. Es fehlte ganz sicher aber an der Konzentration sauber zu Ende zu spielen. Oder an der Phantasie, wenn Plan A nicht klappt. Nutzt die Länderspielpause für eine Analyse und kommt wieder als das Team was ihr sein könnt. Gegen Barcelona habt ihr es gezeigt. Dann sammeln wir Selbstvertrauen, indem wir die Ponys aus MG vernaschen und dann rücken wir in GE die Kräfteverhältnisse im Ruhrgebiet zurecht.
Immer weiter – immer lauter!
|