29. August, 18:00 Uhr. In einem großen Show Act in Monaco wurde die Gruppenphase ausgelost. Nachdem es in den vergangenen Jahren gefühlt immer nach Madrid und nach England ging, wurde dem BVB ein Traumlos nach dem anderen zugelost. Der BVB, in Lostopf 2 gesellte sich zum FC Barcelona. Camp Nou - endlich mal in dieser großen Schüssel. Endlich dieses legendäre Stadion besuchen dürfen und das mit dem eigenen Verein. Besser konnte es gar nicht mehr kommen. Doch was folgte, wagte sich niemand im Vorfeld auszumalen. Lostopf 3: San Siro. Lostopf 4: Prag. Alles neue Ziele. Zwei legendäre Stadien in spannenden Städten, dazu noch Prag, was als Reiseziel natürlich nicht weniger interessant ist.
Wie schon die Ziele zuvor konnte selbstverständlich auch Barcelona eine große Gruppe mobilisieren. Auf Grund der Anzahl der verfügbaren Resturlaubstage Ende November haben sich einige Reisegruppen gefunden, die unterschiedlich viel Zeit vor Ort verbringen konnten. Seit Sonntagabend konnte man also über Fotos von Gruppenmitgliedern verfolgen wie es vor Ort sein wird. Meine kleine Reisegruppe traf sich dann aber erst am Dienstagabend in Düsseldorf um mit einem der ersten Flieger am folgenden Morgen in Richtung Barcelona aufzubrechen. Dank der agilen Bepreisung der Flugtickets wählten wir eine Route über Lissabon, die allerdings fest in Fußballfan-Hand war. Neben vielen Dortmundern gesellten sich auch einige Holländer hinzu, die den PSV Eindhoven zum Spiel bei Sporting begleiteten. Der kurze Stopp in Lissabon bot gerade einmal Zeit für eine Zigarette und ein schnelles Bier in der Boardingschlange zum nächsten Flieger.
Am Vormittag landeten wir dann in der katalanischen Hauptstadt und bezogen schnell unser Hostel, ehe wir uns mit den ersten Mitfahrern trafen, die bereits vor Ort waren. Mit einem kleinen Getränk in der Hand ging es zum Strand, wo der Rest unserer Gruppe wartete. Bei guten Gesprächen und kühlen Getränken in der Sonne zu sitzen ist echt eine schöne Abwechslung zum tristen November in Deutschland. Vor dem Spiel hatten wir noch die Zeit genutzt, Tapas zu essen ehe wir uns rechtzeitig ins Barceloner Stadion aufmachten.
Das Spiel war gebraucht, aber nicht so schlimm wie befürchtet. Um ehrlich zu sein hatte ich Angst, dass es peinlich wird, nachdem selbst Paderborn schon 3 Tore in der ersten Hälfte erzielte. Die Stimmung beim Spiel war eher mau. Das war aber vor allem der architektonischen Anlage des Gästeblocks im 5. Stockwerk, sowie den vorgebebenen Sicherheitsrichtlinien geschuldet. Der extrem lange, kaum hohe Block zerrt den Gästeanhang natürlich sehr weit auseinander, das fehlende Dach tut dann sein Übriges, dass aller Schall ungehindert in den katalonischen Nachthimmel verschwindet. Das Verbot von Fahnen, Trommeln und Megaphone erschwerte die Koordination des Supports in dem langen Gästeblock noch einmal zusätzlich.
Nach dem Spiel waren wir dann noch in einer Skater-Kneipe in der Nähe unserer Unterkunft, die mit einem vollgetagten Interieur und preiswertem Bier zu gefallen wusste. Auch die Öffnungszeiten von 22 bis 2:30 Uhr konnten überzeugen. Danach haben wir uns zur Schlussbesprechung noch an die Rambla gestellt und ein letztes Dosenbier getrunken, ehe ab 3 Uhr der öffentliche Alkoholkonsum mit einem 50 Euro Ordnungsgeld belegt worden wäre.
Am Folgetag haben wir dann am eigenen Leib erfahren, dass der Satz "Dosenbier macht schlau" einer medizinischen Überprüfung wohl eher nicht standhält. Ohne viele Worte, wie noch am Vortag, ist die kleine „Via-Lissabon-Reisegruppe“ über den Markt geschlendert und hat dort auch noch etwas gefrühstückt ehe es auch schon zurück zum Flughafen ging.
Der Trip konnte so tatsächlich alles halten, was man sich im Vorfeld erhofft hat. Danke an alle die dabei waren.
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