Es gibt auf dieser Welt so einige Gesetze. Manche werden in Büchern festgehalten, andere sind uns Menschen auf moralischer Ebene in unausgesprochener Form klar und wieder andere fallen in die Kategorie der Naturgesetze.
Und dann gibt es noch gewisse Regelmäßigkeiten, die zwar keinem wirklichen Gesetz unterliegen, aber dennoch wie in Stein gemeißelt daherkommen. Dazu zählt die Tatsache, dass die Los Fee unserer Borussia in Pokalspielen gegen die Weißwursttruppe aus Süddeutschland ausschließlich Auswärtsspiele beschert.
So war es dann auch in dieser Pokalsaison. Die Achtelfinalauslosung der aktuellen Runde ließ uns in den deutschen Süden reisen.
Schon während der Planungsphase änderte sich die Zusammenstellung unserer Reisegruppe in regelmäßigen Abständen. Kurz vor der Abfahrt hatten sich dann aber vier Mitglieder unseres Fanclubs gefunden, die den Weg nach München antreten wollten. Am frühen Mittwochmorgen ging die Reise für die ersten drei von uns los. Ein kurzer Schlenker über die Bierstadt komplettierte die Autobesatzung. Die Stimmung war gut, die Aussicht auf Erfolg gering, der Platz im Brauhaus gebucht. Könnte schlechter laufen an einem Mittwoch vor Weihnachten…
… und das tat es dann auch. Wir waren noch nicht ganz auf Höhe Gießen, da ereilte uns die traurige Nachricht von einem Schicksalsschlag in der Familie unseres Fahrers. An dieser Stelle möchte ich nochmal mein Beileid aussprechen.
Es war schnell klar und absolut richtig, dass er den direkten Rückweg antreten wird. In solchen Fällen wird der Fußball ganz schnell von der schönsten Nebensache der Welt zur einfachen Nebensache. Nach etwas längerer Diskussion überzeugte unser Fahrer uns davon, dass er gut und sicher nach Hause kommen werde und wir unbedingt die Tour fortsetzen sollen.
Gesagt, getan! Er brachte uns noch bis zum Gießener Hauptbahnhof und von dort aus ging es dann mit dem Quer-durchs-Land-Ticket weiter. Logischerweise war die gute Stimmung und die Vorfreude erstmal Vergangenheit. Zusätzlich mussten wir mit einem weiteren Fanclubmitglied, bei dem wir in München dankenswerterweise übernachten durften, die komplette Tagesplanung ändern. Wer die Fahrtzeiten von Gießen per Auto mit den Fahrtzeiten per Tingel-Tangel-Bahn vergleicht, der weiß wovon ich rede.
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